- Regeln für das Anlegen des Babys an die Brust
- Warum verschiedene Stillpositionen wichtig sind
- Bequeme Stillpositionen
- Richtige Stillpositionen
- Wiege klassisch, überkreuz und im Stehen
- Stillen im Liegen: auf der Mutter, Schachbrettmuster, auf dem Arm
- Seitlich von der unteren, oberen Brust, aus der Achselhöhle, Überhängen
Trotz intensiver Vorbereitung während der gesamten Schwangerschaft auf die Geburt eines Kindes und das anschließende Stillen, erwirbt eine junge Mutter die tatsächliche Fertigkeit erst durch eigene Erfahrung. Die Anpassung an die Umgebung in den ersten Wochen nach der Geburt wird dem Neugeborenen durch häufigen Hautkontakt „Haut an Haut“ erleichtert. Zudem wird die Laktation durch häufige Bruststimulation schneller gefördert. Das Erlernen der richtigen Anlegung an die Brust ist nicht nur für die Mutter, sondern auch für den Säugling notwendig.
Es ist immer wichtig, jede Stillposition an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, egal welche eine Frau wählt. Wenn eine Frau den Säugling an die Brust in möglichst bequemen und komfortablen Positionen für sich und das Kind anlegt, wird dies die Kontrolle über das Anlegen verbessern, was wiederum das Risiko von Brustwarzenschäden verringern kann.

Regeln für das Anlegen des Babys an die Brust
Damit das Kind gut zunimmt und die Mutter während des Stillens keinen Unbehagen empfindet, sollte man sich an einige Regeln halten, unabhängig von der gewählten Stillposition.
Und zwar sollte das Baby:
- möglichst nah am Körper der Mutter platziert sein und mit dem Bauch an sie gedrückt werden;
- mit dem ganzen Körper und Gesicht zur Mutter gewandt sein;
- Kopf und Körper in einer geraden Linie halten, der Kopf sollte sich nicht zur Schulter bewegen;
- den Kopf leicht nach hinten neigen;
- den Mund weit geöffnet, während des Saugens wurden seine Wangen rund;
- mit dem Kinn fest an die Brustwarze gepresst;
- die Unterlippe nach außen gestülpt;
- aktives Saugen gezeigt, sodass man das Schlucken der Milch hören konnte.
Die Mutter sollte darauf achten, dass sich ein großer Teil des Warzenhofs im Mund des Babys befindet, hauptsächlich der untere Teil. Dies wird als Zeichen des asymmetrischen Anlegens bezeichnet.

Warum verschiedene Stillpositionen wichtig sind
Die Vielfalt der bestehenden Stillpositionen ist notwendig, damit die Frau für sich und das Neugeborene die bequemste und geeignetste Position finden kann.
Stillpositionen können korrekt und komfortabel sein. In der richtigen Position kann das Kind die Brust effektiv saugen, indem es alle Läppchen der Brustdrüse entleert und nicht viel Luft schluckt. Dies ist außerordentlich wichtig zur Vorbeugung von Stauungen und Mastitis. Eine bequeme Position ist ein notwendiger Faktor für ein angenehmes Stillen.
Psychologische Aspekte legen nahe, dass der Vorgang für beide Teilnehmer so angenehm wie möglich sein sollte und in einem entspannten Zustand stattfinden sollte. Mutter und Baby verbindet eine starke emotionale Bindung. Wenn die gewählte Position für das Baby bequem ist, die Mutter jedoch Unbehagen empfindet, überträgt sich ihr Unbehagen auf das Kind, wodurch das Stillen zu einem gemeinsamen Stress wird.
Bequeme Stillpositionen
Bequeme Stillpositionen sind jene, in denen Mutter und Kind während des Stillens keine Unannehmlichkeiten empfinden, sich in einem entspannten Zustand befinden und größtmögliches Vergnügen am Stillprozess haben. In diesen Positionen bekommt die Frau keinen steifen Rücken, keine schmerzenden Arme und keinen Nacken. Sie kann sich und dem Kind eine für sich angenehmste Umgebung während der gesamten Stillzeit erlauben.
Es ist sehr wichtig, einige Positionen zu erlernen, in denen das Baby und die Mutter besonders bequem miteinander beim Essen in Kontakt stehen können, da sich mit der Reifung des Babys die Vorstellungen von Komfort ändern können. Daher sollte die Frau über Fähigkeiten zum Stillen in verschiedenen Positionen verfügen.
Richtige Stillpositionen
Die Definition von richtigen und falschen Stillpositionen ist relativ. Doch jene Position, in der das Baby schneller und effizienter satt wird, seltener die Brust verliert und am besten zunimmt, während die Mutter sich maximal wohlfühlt, wird für sie als die geeignetste angesehen. Um eine solche Stillposition auszuwählen, sollte die Frau einige davon ausprobieren. Diese sollten entweder dem gesundheitlichen Zustand der stillenden Mutter und des Babys entsprechen oder für einen bestimmten Ort und Zeitpunkt sinnvoll sein.
Das kann wichtig sein, da man ein älteres Baby vielleicht in einer ungewohnten Umgebung außerhalb des Hauses oder sogar in der Öffentlichkeit stillen muss. Es lohnt sich, mit klassischen, als am bequemsten und richtigsten betrachteten Positionen anzufangen.
Wiege klassisch, überkreuz und im Stehen
Die häufigste Position ist die „Wiegehaltung“, bei der der Kopf des Babys in der Armbeuge liegt und der freie Arm zur Unterstützung dient. Das Baby ist mit der Brust auf einer Seite positioniert, d.h., es liegt auf dem rechten Arm und die Mutter stillt mit der rechten Brust. Ebenso wird häufig die Position „Kreuzwiege“ verwendet. Das Neugeborene liegt auf dem der Brust gegenüberliegenden Arm, das heißt, das Stillen erfolgt aus der rechten Brust, während das Kind auf dem linken Arm platziert ist und ein Arm bleibt frei.
Diese Position ist nicht nur im Sitzen sehr bequem, um das Baby zu stillen. Man kann das Neugeborene sowohl in der klassischen als auch in der Kreuzposition auch im Stehen anlegen, falls die Mutter aus irgendeinem Grund nicht sitzen kann.

Stillen im Liegen: auf der Mutter, Schachbrettmuster, auf dem Arm
Einigen mag es bequemer und richtiger erscheinen, liegend zu stillen. Die Mutter liegt auf dem Rücken, während das Kind auf ihrem Bauch liegt. In dieser Position findet sogar ein Neugeborenes die Brustwarze selbst und nimmt die Brust richtig. Diese Stillposition wird biologisch genannt und ist ideal für das Stillen, besonders für Frauen mit großer Brust oder starkem Milchfluss.
In der Position „Valet“ liegt das Kind mit den Füßen in Richtung des Kopfes der Mutter. Die Mutter liegt auf der Seite, der Kopf ruht auf einem Kissen oder Arm, hinter ihrem Rücken liegt ein langes Kissen. Diese Position eignet sich besonders, wenn der Milchfluss aus dem oberen Bereich gestört ist. Auch im Liegen kann das Baby unter der Brust auf einem Arm positioniert werden, während der Kopf der Mutter auf einem Kissen liegt und sie das Baby mit dem anderen Arm umarmt.
Seitlich von der unteren, oberen Brust, aus der Achselhöhle, Überhängen
Die Seitenlage kann von Frauen verwendet werden, die einen Kaiserschnitt hatten. Der Kopf der Mutter ruht auf einem Kissen, der Hinterkopf des Kindes liegt in der Armbeuge der „stillenden“ Brustseite, mit der anderen Hand wird die Brust angeboten. Eine weitere Variante ist, das Kind liegt neben der Mutter, dem Brustkorb zugewandt, ihr unterer Arm auf Gesichtshöhe. Mit dem oberen wird der Hinterkopf des Babys fixiert. Unter seinen Kopf kann ein kleines Kissen gelegt werden. Ebenso kann man aus der oberen Brust stillen, wenn man ein höheres Kissen verwendet.
Um aus der Achselhöhle zu stillen, benötigt man ein Kissen, um das Baby auf Brusthöhe zu positionieren. Im ersten Szenario liegt das Baby auf dem Rücken, im zweiten auf der Seite, parallel zum Körper der Mutter, die Beine unter dem stützenden Arm, der den Hinterkopf hält. Mit der anderen Hand wird die Brust angeboten. Die Hängelage ist bei Mastitis und Milchstau geeignet. Das Kind liegt auf dem Rücken rechts von der Mutter und saugt an der linken Brust (oder umgekehrt). Die Mutter kniet und stützt sich auf den Ellbogen über das Baby.

Sitzenes Stillen: Baby auf der Mutter, stehend, auf der Hüfte
Neben der „Wiegehaltung“ sollten auch andere Stillpositionen im Sitzen ausprobiert werden. Diese Position ist eine hervorragende Wahl für Babys, die bereits sitzen können. In diesem Fall sitzt das Kind auf dem Schoß der Mutter, dem Gesicht zur Mutter zugewandt. Eine Hand hält den Rücken gerade, mit der anderen Hand bereitet die Frau die Brust zur Gabe an ihr Neugeborenes vor.
Man kann auch die Position verwenden, bei der die Mutter auf einem Stuhl oder Sofa sitzt und das Baby zwischen ihren Beinen steht, um die Brust anzulegen.
Interessant könnte auch die Position sein, bei der das Baby, wie auf einem Pferd, auf der Hüfte der sitzenden oder stehenden Mutter platziert ist. Diese Position eignet sich besonders für häufig spuckende Babys, die schon ein wenig gewachsen sind.
Im Tragetuch
Das Füttern im Tragetuch ist eine Hilfe für sozial aktive oder berufstätige Mütter und nützlich für Frauen, die mehr als ein Kind haben und für die Mobilität von entscheidender Bedeutung ist. Stillen im Tragetuch eignet sich hervorragend für Mütter, die ihr Kind sicher an der Brust anlegen können, sowie für Babys, die ihren Nacken gut halten können.
Das Füttern erfolgt, indem das Baby im Tragetuch praktisch in der Luft gehalten wird. Die Frau sollte versuchen, das Baby gegenüber ihrer Brust zu positionieren und ihm helfen, die Brustwarze zu finden. Es ist notwendig, das Baby an die Brust anzulegen, während man den Rücken stützt und die Brust für das bevorstehende Stillen vorbereitet. Um freies Atmen zu gewährleisten, wird die Wange des Babys in dieser Position die Brust berühren.

Fütterung von Zwillingen
Zwillinge können nacheinander oder gleichzeitig gestillt werden. Um beide Kinder gleichzeitig zu stillen, wählt man die „Football-Stellung“ (aus der Achsel), die „Wiege“ oder die biologische „entspannte Stillposition“. Die Achsel-Position ist die gleiche wie beim Stillen eines Kindes. Die Kleinen werden seitlich an verschiedene Brüste gelegt, ihre Beine sollten sich unter den Armen der Mutter befinden, während die Handflächen unter den Köpfen der Babys liegen, um ihre Hinterköpfe zu stützen. Die Wiege wird in diesem Fall zur „doppelten Wiege“, da die Kleinen mit den Füßen zueinander gewandt an jede der Brüste angelegt werden.
Es können zwei Stillpositionen verwendet werden: Ein Baby wird in der klassischen „Wiege“ angelegt, während das andere in der „aus der Achsel“-Position gehalten wird. Alternativ kann eine natürliche liegende Position gewählt werden, bei der die Kleinen auf dem Bauch der Mutter liegen, ihre Köpfe in Richtung der Ellbogen der Mutter weisen und jedes Baby an einer Brust liegt.